We celebrate humanity
Weit über 1000 Menschen folgten der Einladung des Roten Sterns und #wirsagenMoin und feierten gemeinsam Vielfalt und Menschlichkeit.
Ein ganztägiges Sommerfest der besonderen Art erlebten die Besucherinnen und Besucher am 8.Juli 2023 am Flensburger Stadion.
Wie aktiv und facettenreich die linkspolitische Szene in Flensburg ist, ließ sich an diesem Wochenende wunderbar beobachten. Allerhand Organisationen präsentierten sich und feierten zusammen ein Fest der Solidarität. Die Solidarität mit der Ukraine nahm dabei eine besondere Rolle ein. Die ukrainische Community beteiligte sich zahlreich und mischte aktiv an der Gestaltung des Tages mit.
Abgesperrte Straßen und Plätze, Livemusik schallt durch den Stadtteil, überall Fahrräder und amüsiertes Kindergekreische. Was ist denn hier los?, mögen sich die Anwohner*innen gefragt haben, die sich nicht schon neugierig auf den Weg gemacht haben.
Im Ehrenhain, der einer großen Waldlichtung gleicht, stehen Pavillons, Ausschankwägen, Buden und Bühne. Dazu Mitmachangebote wie ein Soccerfeld, eine Skaterampe, ein Volleyballfeld, ein Wasserlabyrinth, eine Hüpfburg und jede Menge Spielzeug. Die Stimmung ist ausgelassen, die Sonne scheint durchgehend, überall ist Gewusel und kulinarische Düfte steigen einen in die Nase.
Nebenan im Stadion gibt es weiteres Rahmenprogramm: Hier wird auf Kunstrasen der 4.Flensburger Solidaritätscup ausgetragen. Ein Fußballturnier, das sich mehr durch Fairness und Spaß auszeichnet als durch Leistungsdruck. Elf Teams treten unter der musikalischen Begleitung von DJ Dr. Murks gegeneinander an. In diesem Jahr ist erstmals ein ukrainisches Team dabei: Команда U / Team U behauptet sich gut und schafft es bis ins Viertelfinale. Im Startfeld finden sich Teams aus Kappeln, Schleswig, Rendsburg, Lübeck und Hamburg. Aber auch lokale Größen, wie Blutgrätsche Haurup und Bratzhammer geben sich die Ehre.
Am Ende sind es die Glücksbärchis, die sich als Titelverteidiger im Finale gegen den FC Lampedusa durchsetzen. Im Spiel um Platz 3 siegt der Rote Stern aus Flensburg Gegen den Roten Stern aus Lübeck. Die Erlöse aus dem liebevoll ausgerichteten Pavillon der Köstlichkeiten belaufen sich auf 815,50 €. Der Betrag geht in diesem Jahr wieder nach Nordsyrien und soll dort beim Wiederaufbau helfen.
Nach dem Solicup startet das Bühnenprogramm im Ehrenhain. Es beginnt ukrainisch. Mit beeindruckendem Sologesang, Tanz und einem Kinderchor setzen die Beteiligten ein Zeichen für Frieden und Freundschaft.
Im Anschluss bleibt es auch musikalisch bunt. Die Bremer Band VEØTA bringen Punk aufs Parkett, die Lokalband hora Indie Pop. Die Solomusikerinnen Älice (Hiphop/ HH) und Mariybu (Hyperpop / Berlin) führen in den Abend. Als es irgendwann dämmert, stehen Frittenbude auf der Bühne und mischen die verbliebenen 500 Gäste mit Elektropunk und politischen Statements auf.
Sowieso ist es ein Tag voller Statements. Dafür sorgten auch die vielen Infostände auf dem Festgelände. Seawatch, Fem-Aktion, Flensbunt, AZ-Hafermarkt, Aktion Seebrücke, Black Mosquito, Bündnis gegen rechts, Friday for future, die anarchosyndikalistische FAU, das mobile Beratungszentrum, #wirsagenMoin und natürlich der Rote Stern selbst, machten deutlich, dass ihre Herzen links und antifaschistisch schlagen. Die ukrainischen Vereine “Sonnenblume” und “Mrija” fordern Frieden für die Ukraine und werden dabei von allen Beteiligten unterstützt.
Auf dem Moinster Clash haben alle zusammen Menschlichkeit gefeiert. Die Menschlichkeit von Menschen und Organisationen, die tagtäglich hilfesuchende Menschen im Mittelmeer retten oder die Geflüchteten beim Ankommen in ihrem Zufluchtsort unterstützen. Gefeiert wurde auch die Menschlichkeit derer, die einfach Moin sagen und sich nicht abschotten wollen.
Es gibt aber auch noch viele andere Anlässe und Ereignisse, die wir gemeinsam feiern können. Denn all die Organisationen und Einzelpersonen vom Moinster Clash verbindet der Wunsch nach einer antifaschistischen und solidarischen Gesellschaft und der Auftrag für diese zu streiten, zu werben bzw. diese Solidarität zu leben.
Danke für eure Teilnahme.
United we stand, divided we fall!